Na, wie viele neue Spielsachen sind bei euch an Weihnachten eingezogen? Die meisten von uns sind es gewohnt, dass wir unseren Kindern möglichst viele Spielsachen schenken oder schenken lassen. Ich gebe zu, auch unsere Kinder haben eigentlich viel zu viel. Bei mir ist es manchmal auch einfach ein schlechtes Gewissen, wenn ich lange arbeiten muss. Inzwischen bringe ich aber nicht mehr automatisch ein neues Spielzeug mit. Aber Weihnachten ist bei uns trotz genauer Briefings der Großeltern und restlicher Verwandtschaft eskaliert.
Warum glauben wir, dass sie dadurch glücklicher und zufriedener sind? Aber stimmt das wirklich? In Wahrheit ist es eigentlich genau umgekehrt. Je mehr Spielsachen Kinder haben, desto unglücklicher sind sie tatsächlich. Warum ist das so? Nun, es gibt einige Gründe.
Erstens führt eine Überflutung an Spielsachen dazu, dass Kinder überfordert sind. Sie wissen nicht mehr, welches Spielzeug sie als Nächstes benutzen sollen, und enden damit, gar keins zu benutzen. Stattdessen sitzen sie nur da und starren auf ihre Sammlung.
Zweitens fühlen sich Kinder mit zu vielen Spielsachen überwältigt und allein gelassen. Sie haben das Gefühl, dass niemand da ist, der ihnen zeigt, wie man die Sachen richtig benutzt. Also spielen sie gar nicht erst damit.
Drittens neigen Kinder dazu, sich mehr mit Sachen zu beschäftigen, die ihnen vertraut sind. Wenn sie also immer wieder die gleichen Spielsachen haben, werden sie sich damit auch immer wieder beschäftigen. Auf diese Weise verpassen sie die Chance, neue Dinge auszuprobieren und ihre Fähigkeiten weiterzuentwickeln.
Hier sind ein paar Tipps:
1) Versuche, deinem Kind beim Spielen zuzusehen und herauszufinden, welche Spielsachen es am liebsten hat. Dann kannst du ihm helfen, diese Sachen besser kennenzulernen und zu verstehen, wie man damit spielen soll. Vermeide aber ständig komplett "mitzuspielen" ansonsten wirst du zur Animateur*in und dein Kind lernt nicht sich selbst zu beschäftigen und ins Spiel zu finden.
2) Bring deinem Kind bei, seine Spielsachen regelmäßig aufzuräumen und ordentlich wegzupacken. Dadurch lernt es nicht nur Disziplin, sondern auch Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl.
3) Ermutige dein Kind dazu, neue Dinge auszuprobieren und seine Fähigkeiten weiterzuentwickeln. Zeige ihm beispielsweise ein neues Spiel,aber auch wie man aus vorhandene Spielsachen oder Spielen Neues schaffen kann oder lasse es an einem Bastelprojekt mitwirken, oder bastelt, baut gemeinsam ein neues Spielzeug.
4) Rede mit deinem Kind (wenn du es für alt genug hältst) über die Bedeutung von Geld und warum man nicht unbedingt alles kaufen muss, was man will.
Für weniger Zeug und mehr Zeit für euch!
Eure Frau Klee
Comments